Enttäuschung – Wut – Hoffnung – Jubel: Mit einer irren Aufholjagd gewannen die Walter Tigers in letzter Minute gegen die Eisbären aus Bremerhaven, die nun auch im Abstiegskampf der Beko BBL angekommen sind.

Geht man wissenschaftlich-zoologisch an die Gattung der eigentlichen Großkatzen Panthera tigris, kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass ein Winterschaf oder eine Winterruhe eigentlich nicht typisch sind. Im Gegenteil, wie auch die meisten anderen Vertreter der Familie der Katzen lassen sich die Tiger im Winter einfach ein dickeres Fell wachsen. Nimmt man aber den Antritt der Tübinger Walter Tigers gegen die Eisbären aus Bremerhaven als Beispiel, scheint es doch Unterschiede zu geben.

Aber der Reihe nach: trotz frostiger Temperaturen und Wetterchaos im ganzen Bundesland war auch letzten Samstag die Paul Horn Arena wieder bestens gefüllt, trotz (oder gerade wegen?) Abstiegsgefahr ein ausverkauftes Haus. Und auch die Stimmung war wieder exzellent, der Fanblock machte schon beim Aufwärmen der Profis eine gute Stimmung, das anschließende Einlaufen wurde herzlich gefeiert.

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Schockierende erste Halbzeit

Doch was nützt das beste Rahmenprogramm, wenn der Festakt ausbleibt? Was die Zuschauer nämlich in den ersten beiden Vierteln erleben mussten, war selbst für einen Abstiegskandidaten, der in den Spielen zuvor zum Teil herbe Niederlagen einstecken musste, unwürdig. Unzählige Ballverluste und Unkonzentriertheiten kosteten die Tigers wertvolle Punkte und erlaubten gleichzeitig eine zum Teil komfortable Führung der Gäste – der 12:26-Rückstand nach 10 Minuten ging leistungsmäßig voll in Ordnung. Doch auch im weiteren Verlauf bis zur Halbzeit war kaum Besserung in Sicht: Deutliche 32:47 wurden durch eine erschreckend leise Arena mit gelegentlichen Pfiffen quittiert.

Was dann in der Kabine passierte, kann man sich nur denken – die Pausenansprache von Coach Igor Perovic musste es allerdings in Sich gehabt haben, da die Spieler schon Minuten vor Wiederanpfiff die Halle betraten und vereinzelt Wurfübungen absolvierten. Woran es letztlich genau lag, spielte auch letztlich keine große Rolle, wichtig war nur, dass es funktionierte – und wie! Mit einer aggressiven und kämpferischen Einstellung kamen die Tigers Punkt für Punkt an die Eisbären heran. 25:16 gewannen die Hausherren das dritte Viertel, der Vorsprung schmolz auf sechs Punkte.

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Der Wendepunkt

Mit diesem Momentum und den lautstarken Fans im Rücken drängten die Tigers auch im letzten Viertel immer weiter, bis schließlich das Spiel unter dem euphorischen Jubel der Fans kippte: 67:66 für die Tübinger! Doch es blieb auch in Folge spannend, es fielen Punkte auf beiden Seiten. Doch das Glück sollte bei den Tüchtigen bleiben, so dass nach langen letzten Sekunden der denkbar knappe 84:80-Sieg auf der Anzeigetafel aufleuchten sollte.

Neben einem starken und v on den Fans bejubelten Anatoly Kashirov wurde Neuzugang Jimmy McKinney mit 22 Punkten zum besten Werfer, gefolgt von Vladimir Mihailovic mit 18.
Weiter geht es für die Tigers bereits am Dienstag im letzten Heimspiel des Jahres gegen TBB Trier.

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