Vorweihnachtliche Stimmung in der Paul Horn Arena: Wie gewohnt war sie zum Bersten gefüllt, die Fans in bester Stimmung und der Gegner kam mit einer Serie von sieben Niederlagen im Gepäck. Doch am Ende war der Abend alles andere als beschaulich.
Bevor das Spiel am Mittwoch so richtig losging, bekamen die Fans der Tübinger noch ein mittelgroßes Präsent von ihrer Mannschaft: Top-Vorbereiter und absoluter Leader Jared Jordan verlängerte schon frühzeitig seinen Vertrag und wird den Tigers noch mindestens bis 2017 die Treue halten. Die Meinung der überraschten Anhänger ließ sich im tosenden Jubel leicht deuten.
Punktelauf der Tigers und Überflieger Bonn
Das Spiel startete furios, die Punkte fielen auf beiden Seiten. Die Gäste aus Bonn erwischten sogar den leicht besseren Start, konnten sich schon nach Sekunden mit 6:12 in Front bringen, doch die Führung konnte keine Mannschaft halten. Besonders ein starker 10:0-Lauf der Hausherren zu Beginn des zweiten Viertels wusste dabei zu gefallen, so dass es zur Pause mit 60:56 einen wahren Punkteregen zu sehen gab. Die Walter Tigers schienen auf der Gewinnerstraße zu sein.Doch die Telekom Baskets Bonn waren noch lange nicht am Ende. Nach der Trennung von Coach Mathias Fischer Anfang der Woche schien sein Nachfolger Carsten Pohl die richtigen Worte an seine Mannschaft gefunden zu haben.
Wie beflügelt kamen die Gäste aus der Kabine und punkteten konsequent, so dass sie die Tigers nicht nur ein- und überholten, sondern sogar einen deutlichen Vorsprung herausspielen konnten. Zehn Punkte bis zum Ende des dritten Viertels, im Laufe des letzten Viertels sogar bis zu fünfzehn Punkte.
Coach Perovic tritt zurück
So hieß es nach einer indiskutablen Leistung der Hausherren am Ende 96:109. Es blieb die Gewissheit, dass die Walter Tigers einfach nicht in der Lage sind, über die vollen 40 Minuten ihre Leistung abzurufen. Der wahre Paukenschlag folgte jedoch nach dem Spiel: Coach Igor Perovic verkündete auf der Pressekonferenz resigniert seinen Rücktritt. Tatsache ist nun, dass die Walter Tigers zwei Tage vor dem emotional wichtigen Derby gegen Ulm ohne Trainer da stehen und die Stimmung am Tiefpunkt angekommen ist.