In einem lange Zeit ausgeglichenen Match verlieren die Walter Tigers auch ihr nächstes Heimspiel und unterliegen Göttingen am Ende deutlich mit 73:82. Ausgerechnet der ehemalige Tiger, Point Guard Jesse Sanders, konnte dabei eindrucksvoll zeigen, dass man ihm in Tübingen zu Recht hinterher trauert. Rekord-Mann Jared Jordan wusste dagegen ungewohnt als Scorer zu überzeugen.
Nach der unter Fans viel diskutierten, aber letztlich nicht unerwarteten Vertragsverlängerung von Head Coach Tyron McCoy musste dieser zunächst im Vorfeld des Spiels improvisieren: Sowohl Davion Berry, der schon im Auswärtsspiel in Bayreuth fehlte, als auch kurzfristig Mauricio Marin mussten kurzfristig ersetzt werden. Dadurch schrumpfte die Tübinger Rotation auf lediglich sieben Spieler, brachte aber immerhin auf der Bank ein schönes Heim-Debut: Nemanja Nadjfeji, Sohn des ehemaligen Centers und heutigen Co-Trainers der Tigers Aleksandar, durfte zumindest vom Rand etwas Bundesliga-Luft schnuppern.
Das Spiel begann, wie schon zu oft in dieser Saison, ausgeglichen und mit hohem Tempo. Tübingen konnte schnell das Geschehen leiten und lenken, ging sofort in Führung. Die Gäste aus Göttingen mussten sich offenbar erst im Dschungel zurecht finden, ehe die ehemalige Raubkatze, Jesse Sanders, das Spiel an sich riss. Doch dann begann ein munterer Schlagabtausch – Punkt fielen auf beiden Seiten und das Spiel nahm an Fahrt auf. So hieß es nach ausgeglichenen zehn Minuten 17-21 für die Gäste.
Anfangs hui, später pfui
Bis zur Halbzeit konnten auch beide Teams diese Geschwindigkeit halten, Punkte und Rebounds fielen auf beiden Seiten. Nach sehr vielen Unterbrechungen und bereits fünf Team-Fouls nach vier Spielminuten konnte Tübingen das zweite Viertel auch hauchdünn für sich gewinnen, wobei Göttingen noch die 40:43-Führung in die Pause rettete.
Vieles schien möglich, die engagierte Hoffnung machte wie schon zu oft den Fans Mut auf einen Heimsieg. Doch das Team von Coach McCoy blieb auch in diesem Spiel seinen Prinzipien treu und verteilte bereitwillig Gastgeschenke. In einem Regen aus Dreiern, aber auch guter Korb-Arbeit, konnte Göttingen scheinbar problemlos davon ziehen. Gute zehn Punkte Differenz ließen sich die Gäste auch trotz sehr vieler Fouls nicht mehr nehmen, die Tigers bissen sich – wie eben schon viel zu oft in dieser Saison – auch hier wieder vergeblich die Zähne aus.
Für die Tübinger Fans bedeutet diese Niederlage langsam eine historisch schlechte Heimbilanz, nach wie vor erst zwei Mal durften sie ihre Spieler in der heimischen Arena beglückwünschen. Chance auf Besserung gibt es allerdings bereits schon kommenden Samstag gegen Tabellennachbar Bremerhaven.